Um den Opfern des Unwetters in Indonesien zu helfen, stellen mehrere evangelische Landeskirchen und die Vereinte Evangelische Mission (VEM) 70.000 Euro als Soforthilfe bereit. Mit den Mitteln werden sechs Evakuierungszentren unterstützt, die von den betroffenen lokalen Mitgliedskirchen der VEM vor Ort koordiniert werden, wie die Evangelische Kirche im Rheinland in Düsseldorf mitteilte. Neben der rheinischen Kirche unterstützen auch die Evangelische Kirche von Westfalen und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck die Aktion.
Nach heftigen Regenfällen war es Ende November im Norden der indonesischen Insel Sumatra zu schweren Sturzfluten und Erdrutschen gekommen. Besonders betroffen war unter anderem die Region Tapanuli. Laut Angabe der nationalen Behörde für Katastrophenmanagement kamen mindestens 604 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt, viele gelten weiterhin als vermisst. Tausende Familien mussten ihre Häuser verlassen.
Abholzungen in der Region verschärfen Folgen des Unwetters
Hintergrund für die verheerenden Folgen des Unwetters sei auch die weitreichende Abholzung in den betroffenen Gebieten, hieß es. Der Boden könne vielerorts keine Wassermassen mehr aufnehmen - die Folgen seien zerstörte Wohngebiete, blockierte Straßen, Stromausfälle und beschädigte Kommunikationsnetze. In einigen Gebieten sei Hilfe derzeit nur per Luftweg möglich. 13 Bezirke und Städte wurden demnach inzwischen zu Katastrophengebieten erklärt. Militär und Polizei seien im Dauereinsatz, aufgrund anhaltender Regenfälle drohe eine Verschärfung der Lage.
Die Mitgliedskirchen der VEM haben den Angaben zufolge in mehreren Bezirken gemeinsame Koordinationsstellen eingerichtet. Sie dienten als Informations- und Kommunikationszentren und steuerten die humanitäre Hilfe in Zusammenarbeit mit Behörden und weiteren Hilfsorganisationen. Um die betroffenen Gemeinden zu unterstützen, planten die Kirchen in Nord-Sumatra die Bereitstellung unter anderem von Lebensmittelpaketen und sauberem Trinkwasser, Reparatursätze für beschädigte Unterkünfte sowie medizinische und psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen.