Kibiz: Wohlfahrtsverband warnt vor Wegfall von Kita-Plätzen
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Kindertagesstätte
Wuppertal (epd).

Der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht durch die geplante Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) mehrere Tausend Kita-Plätze in NRW gefährdet. Wenn der Entwurf nicht geändert werde, drohe mehr als 240 Kitas unter dem Dach des Wohlfahrtsverbandes im Sommer 2028 das Aus, erklärte der Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes NRW, Christian Woltering, in Wuppertal. „Wenn diese Träger dicht machen müssen, brechen rund 4.800 Kita-Plätze weg.“

Hintergrund sei, dass laut Referentenentwurf der Sonderzuschuss für eingruppige Einrichtungen zum Sommer 2028 gestrichen werden solle, erklärte der Verband. Seit der Originalfassung von 2007 sei diese Förderung Bestandteil des Gesetzes gewesen. Damit sollten die damals bereits bestehenden eingruppigen Einrichtungen vor wirtschaftlichen Nachteilen bei der Umstellung auf ein pauschales Finanzierungssystem geschützt werden.

Verband: Viele kleinere Einrichtungen müssten schließen

Bereits jetzt mangele es an Plätzen in NRW, erklärte Woltering. „Kaum auszudenken, was das für die Familien bedeuten würde, wenn nun viele der kleinen Einrichtungen schließen müssten“, mahnte er. Das wäre außerdem „ein Schlag ins Gesicht für alle Eltern, die sich ehrenamtlich in diesen Kitas engagieren“.

Das neue Kibiz soll zum Kitajahr 2027/28 in Kraft treten und sieht unter anderem vor, dass Träger eigenverantwortlich Kern- und Randzeiten in den Kitas definieren können. Zudem sollen Elemente wie die Förderung der praxisintegrierten Ausbildung zum Kinderpfleger in das Gesetz integriert und Chancen-Kitas eingeführt werden. Um die Finanzierung der Kitas in NRW dauerhaft zu stabilisieren, will die Landesregierung etwa die Grundfinanzierung der Träger um zusätzlich 200 Millionen Euro im Jahr erhöhen.