Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Rassismus in der Kirche sind Themen der westfälischen Landessynode, die am Sonntag in Bielefeld-Bethel zu viertägigen Beratungen zusammenkommt. Das Kirchenparlament der viertgrößten deutschen Landeskirche befasst sich auch mit der eingeleiteten Haushaltskonsolidierung und entscheidet über die Nachfolge von Ulf Schlüter im Amt des theologischen Vizepräsidenten, wie ein Sprecher am Montag in Bielefeld mitteilte. Am kommenden Montag trägt die neu gewählte Präses Adelheid Ruck-Schröder erstmals den Bericht der leitenden Theologin vor.
Die 153 stimmberechtigten Mitglieder der Synode, der auch berufene Mitglieder und sachverständige Gäste angehören, verabschieden bei der Tagung den Haushalt für 2026. Zudem sprechen sie über den Stand des Haushaltssicherungskonzepts. Es sieht vor, die Ausgaben bis 2028 dauerhaft um jährlich 25 Millionen Euro zu senken.
Zwei Kandidaten für das Amt des theologischen Vize nominiert
Für das Amt der theologischen Stellvertretung von Präses Ruck-Schröder sind die Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Susanne Falcke, und der Superintendent des Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Steffen Riesenberg, nominiert. Der 63-jährige bisherige Amtsinhaber Schlüter steht nach Ablauf seiner achtjährigen Amtszeit aus Altersgründen nicht erneut zur Wahl.
Beim Thema sexualisierte Gewalt befasst sich das Kirchenparlament mit einem Bericht zur Arbeit der nordrhein-westfälischen Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission (URAK), die in diesem Jahr ihre Arbeit aufgenommen hat. Auf dem Programm steht zudem ein Vortrag der Theologin, Bildungsreferentin und Autorin Sarah Vecera über Wege zu einer „rassismussensiblen Kirche“.
Die Evangelische Kirche von Westfalen ist mit rund 1,9 Millionen Mitgliedern die viertgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Die Landessynode ist das oberste Beratungs- und Entscheidungsorgan.