
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mahnt mit der Alexander von Humboldt-Stiftung eine grundlegende Verbesserung der Situation für die Menschen im Gaza-Streifen an. In einer gemeinsamen am Montag in Bonn veröffentlichten Stellungnahme äußern sich die beiden Organisationen besorgt über die langfristigen Folgen für Bildung und Wissenschaft in der Region. Es brauche Perspektiven für die Menschen in den palästinensischen Gebieten und bessere Bildungschancen für die junge Generation.
„Nach dem dringend benötigten Ende des Krieges müssen wir in Deutschland den Wiederaufbau in Gaza, insbesondere von Schulen und Hochschulen sowie der Forschungsinfrastruktur, aktiv unterstützen“, erklärten die Präsidenten Joybrato Mukherjee vom DAAD und Robert Schlögl von der Humboldt-Stiftung. Zugleich äußerten sie sich kritisch zu Boykottaufrufen gegen israelische Wissenschaftler und israelische Wissenschaftsorganisationen.
DAAD und Humboldt-Stiftung stünden an der Seite des Staates Israel, der Menschen und der Wissenschaft in Israel, erklärten Schlögl und Mukherjee. „Wir wenden uns daher unvermindert klar gegen Boykottforderungen gegenüber israelischen Wissenschaftsorganisationen, Hochschulen und Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen und setzen uns für den wissenschaftlichen Austausch sowohl mit israelischen als auch mit palästinensischen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen ein.“ Wissenschaftliche Kooperationen könnten trotz aller Konflikte Wege in eine friedlichere Zukunft für beide Völker aufzeigen. Die Wissenschaft sei dabei eine Stimme der Vernunft, die gestärkt werden sollte.
Als Wissenschaftsorganisationen unterstützen DAAD und Humboldt-Stiftung auch Appelle aus der israelischen Wissenschaft für umfassende humanitäre Hilfen in der Region Gaza und die Freilassung der israelischen Geiseln. Schlögl und Mukherjee verweisen auf den Aufruf des Präsidenten der israelischen Akademie der Wissenschaften, David Harel, Hunger und Krieg im Gaza-Streifen zu beenden und die Geiseln der Hamas durch Verhandlungen zu befreien.
Harel weist in seinem Aufruf auf die langfristigen Folgen für die Bevölkerung im Gaza-Streifen, die Stabilität der Region und den drohenden Schaden für die israelische Wissenschaft hin. Der israelische Wissenschaftler, der das unnötige Sterben von israelischen Soldaten beklagt, appelliert an die israelische Regierung, das Leben von Zivilisten im Gaza-Streifen zu schützen, ihr Leid zu mildern und eine grundlegende Gesundheitsversorgung herzustellen. Harels Position hat sich auch Allea, die Europäische Föderation der Akademien, in einer eigenen Erklärung angeschlossen