Eine Petition des Nabu Brandenburg für eine transparente Aufklärung des jüngsten Vogelgrippe-Infektionsgeschehens hat 100.000 Unterschriften erreicht. Die Petition „Geflügelindustrie bedroht Kraniche!“ habe die Marke innerhalb von zwei Wochen erreicht, teilte der Nabu Brandenburg am Sonntag in Potsdam mit. Das Schicksal der zu Tausenden an der Vogelgrippe verendeten Kranichen „berührt viele Menschen“.
Keine pauschale Verdächtigung
Eine transparente und öffentliche Aufklärung der Ursachen für das Infektionsgeschehen sei wichtig, erklärte Nabu-Landesgeschäftsführerin Christiane Schröder. Dazu gehöre ihr zufolge, dass vor allem die Massentierhaltungsbetriebe genauer beprobt werden. Es gehe jedoch, „nicht darum, Geflügelhalter pauschal zu verdächtigen. Regionale Landwirte, die ihr Geflügel artgerecht im Freiland halten, sind genau wie die Wildvögel in erster Linie Opfer des aggressiven Vogelgrippevirus H5N1.“ Viele Indizien sprächen aber dafür, dass die Geflügelindustrie, in der Tiere häufig eng gedrängt stehen, Ausbrüche der Geflügelpest befeuere. In der freien Natur sei ein Überleben des Virus unwahrscheinlicher, hieß es.
Zur Diskussion um Impfungen gab der Nabu Brandenburg zu bedenken, dass geimpfte Tiere dennoch erkranken und ihre Viren ausscheiden könnten. So könnten laut der Organisation sogar noch mehr aggressive Viren in die Umwelt gelangen. „Impfungen halten wir daher nur bei besonders wertvollen Vögeln, beispielsweise in Zoos, für vertretbar.“