Kirchliche Krankenhäuser unter Druck
Erfurt (epd).

Vor der Jahrestagung der kirchlichen Krankenhäuser in Mitteldeutschland am 24. September in Leipzig hat die Diakonie Mitteldeutschland den hohen Kostendruck auf viele Einrichtungen kritisiert. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien derzeit so schwierig, dass de facto alle Krankenhäuser defizitär arbeiteten, teilte die Diakonie in Halle auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Anders als Kliniken in Trägerschaft von Kommunen oder Ländern könnten kirchliche Häuser ihr Defizit nicht über den Steuerzahler ausgleichen.

Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschlands, Oberkirchenrat Christoph Stolte, bedauerte, dass christliche Krankenhäuser mit einer zum Teil sehr langen Tradition zuletzt nicht weitergeführt werden konnten. So wurden etwa die medizinischen Einrichtungen der 1889 gegründeten Pfeifferschen Stiftungen im August in das Universitätsklinikum Magdeburg integriert. Schon Anfang 2021 hatte das Städtische Klinikum Dessau das Krankenhaus der Anhaltischen Diakonissenanstalt übernommen.

Laut Stolte wird es schwieriger, den Kern diakonischer Arbeit in den Kliniken aufrechtzuerhalten. So fehle in den abgegebenen Häusern etwa das christlich geprägte Management.

Nach Angaben Stoltes gibt es derzeit 13 evangelische Krankenhäuser auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland mit fast 3.400 Betten. Im katholischen Bistum Erfurt ist die Caritas nach Recherchen der Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“ in Weimar Träger von drei Kliniken. Im Bistum Magdeburg halte sie nur noch Minderheitsbeteiligungen.