Diakonie sammelt rund 800.000 Euro für Familiennachzug
Halle (epd).

Die Diakonie Mitteldeutschland zieht eine positive Bilanz der Spendenaktion „Familien gehören zusammen“. Mit fast 800.000 Euro sei damit in den vergangenen zehn Jahren der Familiennachzug anerkannter Flüchtlinge in mehr als 1.100 Fällen unterstützt worden, teilte der evangelische Sozialverband am Donnerstag in Halle mit.

Die eingeworbenen Spenden wurden demnach für Flugkosten, Visagebühren, Gebühren zur Beglaubigung von Dokumenten, für notwendige Abstammungsgutachten und ähnliches verwendet. Pro nachgezogenem Familienmitglied seien im Durchschnitt 212 Euro eingesetzt worden, vermittelt durch Diakonie-Beratungsstellen in Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Der Nachzug der Kernfamilie sei für die Integration wichtig und zeige einen unmittelbaren Nutzen für die Aufnahmegesellschaft, hieß es. Die Diakonie Mitteldeutschland engagiere sich für Familiennachzug als eine Möglichkeit der legalen Migration, sagte der Vorstandsvorsitzende, Oberkirchenrat Christoph Stolte: „Wir setzen uns dafür weiter ein, dass subsidiär Geschützte den anerkannten Flüchtlingen gleichgestellt werden und einen Rechtsanspruch auf Familiennachzug erhalten.“

Im Koalitionsvertrag haben CDU/CSU und SPD vereinbart, den Familiennachzug zu Flüchtlingen mit subsidiärem Schutzstatus für zwei Jahre auszusetzen. Derzeit gibt es für diese Gruppe ein Kontingent. Bis zu 1.000 enge Angehörige von in Deutschland anerkannten Schutzsuchenden dürfen darüber ins Land kommen. Stolte nannte die Maßnahme kontraproduktiv. Die Familie sei ein bedeutender Integrationsmotor, sagte der Diakonie-Chef.