Scheidender RBB-Medienjournalist Wagner beklagt Eingriff unter Demmer
München (epd).

Der langjährige Redakteur und Moderator des radioeins-„Medienmagazins“ beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Jörg Wagner, beklagt eine inhaltliche Einflussnahme auf seine Arbeit unter der Senderintendantin Ulrike Demmer. Konkret nannte Wagner im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag) einen Eingriff im Schnitt für den Podcast der Sendung. Wagner hatte nach fast dreißigjähriger Tätigkeit als freier Mitarbeiter für den RBB am Samstag zum letzten Mal das „Medienmagazin“ moderiert.

Unter Demmers Vorgängerinnen Patricia Schlesinger, Katrin Vernau und Dagmar Reim sei das nicht vorgekommen, sagte Wagner. Eine harte Auseinandersetzung gehöre dazu, aber nicht die Korrektur im Schnitt.

„Gefühl, ein Sack zu sein, hat mich verletzt“

Ein RBB-Sprecher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), in der nachträglich geschnittenen Passage sei es nicht - wie ursprünglich in dem Zeitungsinterview behauptet - um den damaligen RBB-Chefredakteur David Biesinger gegangen: „Die Aussage von Herrn Wagner beruht auf einer Verwechslung.“ Er betonte zudem, Intendantin Demmer sei „an dem ganzen Vorgang gar nicht beteiligt“ gewesen.

Zu seinem Ruhestand ab dem Jahreswechsel sagte Wagner: „Die Erfahrenen werden jetzt dafür bestraft, dass es in der Leitungsebene Mittelverschwendung gab und es hieß, der RBB sei blank, man brauche einen 'Befreiungsschlag'.“ Der RBB werfe die älteren freien Beschäftigten „wie Säcke aus einem Ballon, um wieder Fahrt aufzunehmen“. „Dieses Gefühl, ein Sack zu sein, hat mich verletzt“, sagte Wagner.