Fotografien von Evelyn Richter vom orthodoxen Osterfest
Leipzig (epd).

Das Leipziger Museum der bildenden Künste präsentiert Arbeiten der ostdeutschen Fotografien Evelyn Richter (1930-2021). Unter dem Titel „Licht im Dunkel“ sind Aufnahmen vom russisch-orthodoxen Osterfest im Jahr 2012 im Pafnuti-Kloster in Borowsk bei Moskau zu sehen, teilte das Museum am Dienstag in Leipzig mit. Die Werkgruppe zählt zu den letzten Arbeiten der Künstlerin.

Die farbigen Bilder halten laut Museum „die überbordende, fast malerische Farbvielfalt der Ikonen und der prächtigen Priestergewänder“ fest. Dazu im Gegensatz stehe die schlichte Kleidung der Gläubigen. Aus dem umfangreichen Material hatte die Fotografin eine Werkgruppe mit dem Titel „Licht im Dunkel“ festgelegt. Sie wurde 2024 von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung für das Evelyn Richter Archiv im Museum der bildenden Künste angekauft.

Die Stiftung hatte 2009 bereits das Hauptwerk der Künstlerin für das Leipziger Archiv erworben. Richter hat über Jahrzehnte kontinuierlich in Serien gearbeitet. Sie gilt als eine bedeutende Vertreterin der sozial-dokumentarisch geprägten Fotografie in der DDR. Die Leipziger Ausstellung ist bis zum 19. Oktober zu sehen.

Evelyn Richter reiste im April 2012 zum letzten Mal nach Moskau und in die Umgebung, um das orthodoxe Osterfest zu dokumentieren. Seit ihrer ersten Moskaureise 1957 war die Fotografin von den Menschen vor Ort beeindruckt.

In den Kirchen war damals das Fotografieren nicht erlaubt. Erst Jahrzehnte später konnte sich Richter frei in den Kirchen und Klöstern bewegen und mit offizieller Genehmigung an einem Ostergottesdienst teilnehmen.