Die christlichen Kirchen in Sachsen begrüßen, dass 2026 im Freistaat ein Jahr der jüdischen Kultur unter dem Titel „Tacheles“ stattfindet. Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz, sprach am Donnerstag in Dresden von einem „Jahr der Begegnung und Klarheit“. Es werde nicht über-, sondern miteinander geredet, und zwar in Synagogen, Museen, Theatern und Schulen sowie jüdischen und christlichen Gemeinden. „Gerade in Zeiten von Polarisierung und Antisemitismus setzen wir ein öffentliches Zeichen: für Respekt, Bildung, Bewahrung der Menschenwürde“, sagte Bilz.
Der Bischof des katholischen Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, betonte, „als Christinnen und Christen wissen wir uns dem Judentum in besonderer Weise verbunden“. Das Jahr der jüdischen Kultur sei mehr als ein Kulturprogramm, es sei „eine Einladung, Geschwisterlichkeit zu leben und jüdisches Leben in Sachsen zu erleben, zu bewahren und zu fördern“, so Timmerevers.
Gemeinden sollen sich aktiv beteiligen
Die beiden Dresdner Bischöfe riefen kirchliche Einrichtungen und Gemeinden dazu auf, sich aktiv an dem Themenjahr zu beteiligen. Das Programm ist vom 14. Dezember 2025 bis zum 12. Dezember 2026 geplant. Es lädt dazu ein, die Vielfalt jüdischen Lebens in Sachsen zu entdecken. Das Motto lautet: „Jüdisch - sächsisch - menschlich“. An der feierlichen Eröffnung am 14. Dezember in Chemnitz werden auch die Bischöfe Bilz und Timmerevers teilnehmen.