Mit einem Festwochenende begeht die sächsische Stadt Kamenz von Freitag bis Sonntag ihr 800-jähriges Bestehen. Ein Höhepunkt ist am Sonntag die Weihe der neuen Friedensglocke für die evangelische Stadtkirche St. Marien, wie die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Kamenz-Cunnersdorf am Mittwoch mitteilte. Geplant sei dazu ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Kamenzer Marktplatz.

Erwartet wird dazu auch Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz. In dem Open-Air-Gottesdienst kommt die Komposition „Kamenzer Glockensprüche“ des Kamenzer Kantors Michael Pöche zur Uraufführung.

Die Urkunde, in der Kamenz vor 800 Jahren erstmals erwähnt wurde, war anlässlich einer Kirchenweihe am 19. Mai 1225 ausgestellt worden. Die neue Bronzeglocke wurde im September in der Glockengießerei Bachert in Baden-Württemberg gegossen und löst die bisherige Eisenhartguss-Glocke des fünfstimmigen Kamenzer Geläuts ab. Sie trägt den biblischen Spruch: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen“.

Im Herbst soll eine weitere Bronzeglocke für die Kamenzer Stadtkirche geweiht werden. Der Guss dieser „Christus-Glocke“ sei für den Frühsommer in der Glockengießerei Bachert geplant, hieß es. Wann die beiden neuen Glocken in den Turm integriert werden können, stehe derzeit noch nicht fest. Erstmals erklingen soll das neue Geläut dann zu Weihnachten.

Geplant seien zuvor noch umfassende Baumaßnahmen in der Glockenstube und der Aufbau eines Holz-Glockenstuhls, der das bisher stählerne Tragwerk ablöst. Auch Restaurierungsarbeiten an der ältesten Glocke von 1576 seien notwendig, hieß es.