Der Mitgründer und Leiter der Kirchlichen Telefonseelsorge Berlin-Brandenburg, Uwe Müller, ist am Freitag in den Ruhestand verabschiedet worden. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erklärte in einem Gottesdienst in der Gethsemanekirche, die Arbeit Müllers und der Telefonseelsorge sei „von unschätzbaren Wert“. Dabei erinnerte er daran, dass der Sozialpädagoge die Telefonseelsorge 1988 gegen viele Widerstände in Ost-Berlin gegründet hatte.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bezeichnete den heute 66-Jährigen als „Rettungsanker“. Mit der Gründung und Leitung der Telefonseelsorge habe Müller einen herausragenden Dienst an der Gesellschaft geleistet und vielen Menschen in Notlagen geholfen.
Bischöfe danken für großes Engagement
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, dankte Müller für seinen Einsatz. Fast 40 Jahre lang habe dieser „mit unerschütterlicher Geduld Menschen durch Krisen geführt, Zweifel getragen und Hoffnung gegeben, wo vielleicht keine mehr spürbar war“.
Auch der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, dankte Müller für dessen Ausdauer und Beharrlichkeit: „Immer wieder ist es ihm gelungen, Mitstreiter zu finden, die ehrenamtlich zuhören, sprechen und schweigen.“ Die Kuratoriumsvorsitzende der Kirchlichen Telefonseelsorge, Caritas-Direktorin Ulrike Kostka, lobte als eine von Müllers Stärken „die Vernetzung“. Mit seiner Hilfe seien viele weitere Angebote für Menschen in Krisen aufgebaut worden.
Sinnstiftende Arbeit
Müller selbst sprach von einer sinnstiftenden Arbeit. Er werde der Telefonseelsorge in Supervision, Ausbildung und Weiterbildung verbunden bleiben. Zum 1. Januar übernehmen Sabine Marx und Matthias Oliver Schneider die Leitung. Beide bringen langjährige Erfahrung aus Seelsorge, Beratung und psychosozialer Arbeit mit.