Die Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung (IKA) des sexuellen Missbrauchs des Erzbistums Berlin, der Bistümer Görlitz und Dresden-Meißen sowie der Katholischen Militärseelsorge ist durch die Bischöfe aufgelöst worden. Grund dafür seien Rücktritte von Kommissionsmitgliedern, teilte das Berliner Erzbistum am Dienstag mit. Die IKA hatte im Mai 2023 ihre Arbeit aufgenommen.
Wie das Erzbistum Berlin weiter mitteilte, folgt die Auflösung der IKA „der vielfach vorgetragenen Bewertung, dass eine weitere Zusammenarbeit in dem gegebenen Rahmen trotz aller Bemühungen nicht möglich zu sein scheint“. Berlins Erzbischof Heiner Koch sowie die Bischöfe Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Wolfgang Ipolt (Görlitz) würden sich aber weiterhin dem Anliegen der Aufarbeitung verpflichtet fühlen.
Die Betroffenenvertreter in den ostdeutschen Bistümern hatten in einem im Februar erschienenen Bericht das Gremium kritisiert. Es werde dem Anspruch einer unabhängigen, transparenten und partizipativen Aufarbeitung nicht gerecht, hieß es. Die Betroffenen bemängelten vor allem eine fehlende „substanzielle Beteiligung“. Die Betroffenenvertreter warfen den Kirchenvertretern zudem vor, für den Jahresbericht 2023/2024 den Entwurf eines Betroffenenvertreters nicht einbezogen zu haben.
Im April 2024 hatte der Vorsitzende der IKA bereits die Vertrauensfrage gestellt. Damals sprachen ihm sechs Mitglieder das Vertrauen aus, drei entzogen ihm das Vertrauen. Von den sechs zustimmenden Mitgliedern waren bis Februar 2025 dem Betroffenenbericht zufolge weitere drei Mitglieder ausgetreten.