Brandenburgs Dorfkirche des Monats Mai steht in Warchau im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die mittelalterliche Feldsteinkirche in dem Ort bei Wusterwitz wurde vermutlich im 13. Jahrhundert errichtet und erlebte zahlreiche bauliche Veränderungen. Das beherrschende Ausstattungsstück sei die Kanzel, ein um 1720 entstandenes Werk des Barock, wie der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg am Donnerstag mitteilte.
Ein 2021 gegründeter Förderverein Warchauer Dorfkirche habe sich die Restaurierung der Kanzel und die schrittweise die Restaurierung des Innenraums zum Ziel gesetzt, mit Zustimmung der Kirchengemeinde, aber ohne finanzielle Unterstützung durch diese.
Diebstahl und Vandalismus hätten in den 1970er-Jahren zum Verlust der Christus-Salvator-Skulptur und der Taube an der Kanzel geführt. In mehreren Brüstungsfeldern fehlten die Blätterkränze und ein Moses stand ohne Gesetzestafel da. Ein Teil der verloren geglaubten floralen Applikationen und die beiden Gesetzestafeln hätten sich später in einem Karton auf dem Dachboden des Wusterwitzer Pfarrhauses wiedergefunden.
Im Herbst 2024 habe der Restaurator Janko Barthold mit der Restaurierung der Kanzel begonnen. Zur Rekonstruktion der verlorenen Skulpturen zog er den Holzbildhauer Igor Titov hinzu. Anhand von historischen Fotos konnte Titov diese nachbauen. Am 25. Mai sollen die beiden Figuren nach Angaben des Förderkreises eingeweiht werden. Die örtliche Superintendentin Ute Mertens werde dann zu ihrer Festpredigt als erste die Kanzel wieder betreten.