Der bisherige Programmbereichsleiter Kultur beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Robert Skuppin, ist zum neuen Programmdirektor des Senders gewählt worden. Der Rundfunkrat des RBB folgte in seiner Sitzung am Mittwoch bei 22 Zustimmungen, sechs Ablehnungen und einer Enthaltung dem Vorschlag von Intendantin Ulrike Demmer. Die bisherige Amtsinhaberin Katrin Günther hatte ihr Amt mit Ende des Septembers niedergelegt.
Demmer hatte vor der Wahl mit Skuppin als „Gestalter“ geworben. Er stehe „für Umsetzungskraft, Kreativität, Klarheit und Mut”. Skuppin ist eigenen Angaben zufolge 1986 nach Berlin gekommen und war zunächst bis 1997 beim RBB-Jugendprogramm Fritz tätig. Ab 2011 war er Programmchef beim Hörfunksender Radioeins, seit 2023 Leiter des Programmbereichs Kultur. In seiner Vorstellung wies er auf den “gewaltigen Standortvorteil„ des RBB hin. “Wir müssen viel mehr experimentieren, ich möchte am liebsten gerne morgen damit anfangen.”
Vor der Wahl berichtete der „Tagesspiegel“ von einem Dokument des Personalrats, in dem Skuppin unter anderem Compliance-Verstöße und eine zu große Nähe zu Demmer vorgeworfen werden. Auch die „Bild“ sprach von Kritik aus der Belegschaft.
Skuppins Vorgängerin Günther war im März wegen der Falschberichterstattung des RBB über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar zurückgetreten, blieb aber kommissarisch im Amt. Künftig wird sie wieder in der „Contentbox Sport“ arbeiten, wie Intendantin Demmer mitgeteilt hatte. Außerdem werde Günther die Leitung der Medienforschung und des Qualitätsmanagements übernehmen.