Bürgermeisterin: Nehme Rechtsextremismus nicht hin
Berlin (epd).

Die durch ihre Rechtsextremismus-Warnung bundesweit bekanntgewordene Bürgermeisterin Christine Herntier (parteilos) hat den Gang in die Öffentlichkeit nicht bereut. Dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag) sagte das Stadtoberhaupt im brandenburgischen Spremberg: „Von Anfang an habe ich gesagt, dass wir nicht die drei Affen sein wollen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Das sind wir nicht.“

Herntier wird am Montag in Berlin zusammen mit zwei Bürgerinitiativen aus der Region in Südbrandenburg mit dem Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus geehrt. Die Auszeichnung wird vom Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin vergeben.

Immer noch großes Thema

In dem Zeitungsinterview räumte die 68-Jährige ein, dass die Stadt nach ihren Warnungen überflutet worden sei. Das habe sich „zwar etwas beruhigt, ist aber immer noch ein großes Thema“. Sie bewerte die Berichterstattung nicht negativ, da es die Medien brauche, um das Thema in der Öffentlichkeit zu halten.

Herntier hatte sich im Sommer nach rechtsextremen Vorfällen in Spremberg mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Die Lausitzer Stadt werde mit rechten Stickern, Plakaten und Graffitis überzogen, insbesondere von der rechtsextremen Kleinstpartei Der Dritte Weg.

Zusammen mit Herrntier werden am Montagabend in Berlin die Bürgerinitiativen „Unteilbar Spremberg“ und „AG Spurensuche“ mit dem Zivilcourage-Preis geehrt, vertreten durch die evangelischen Pfarrerinnen Elisabeth Schulze und Jette Förster.