Der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg bittet Gartenbesitzende, auf den Rückschnitt von Hecken und Sträucher bis mindestens Ende Juli zu verzichten. Derzeit brüten viele Vögel im Schutz der Blätter, sie könnten durch das Heckenschneiden so sehr gestört werden, dass sie ihren Vogelnachwuchs aufgeben, wie der Nabu am Montag mitteilte. Auch hätten Beutegreifer ein leichteres Spiel, wenn schützende Zweige weggeschnitten werden und Nester leichter zu entdecken sind. Im Juni gebe es bei vielen Singvögeln eine zweite Brut, hieß es.
Es sei gesetzlich vorgeschrieben, beim Heckenschnitt darauf zu achten, Vögel nicht zu stören. „Privatgärten und öffentliche Grünflächen sind extrem wichtige Lebensräume im urbanen Raum, insbesondere, wenn sie naturnah mit heimischen Hecken und Sträuchern gestaltet sind“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Aktuell seien viele Jungvögel in „Ästlingsphase“, in der sie sich teilweise noch unbeholfen auf dem Boden oder im Gebüsch bewegen. Diese Tiere würden zwar hilflos wirken, würden aber von ihren Eltern versorgt. Der Nabu appelliert, die kleinen Vögel nicht mitzunehmen, sondern sie an Ort und Stelle zu belassen.
Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September Bäume, Hecken und Gebüsche abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen. Zulässig seien lediglich schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Jahreszuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen, hieß es.