Kreuzfahrtschiffe sind immer noch eine erhebliche Belastung für Klima und Umwelt. Darauf macht der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in seinem Kreuzfahrtranking 2025 aufmerksam. Es gebe keine flächendeckende Maßnahmen für den Klimaschutz, teilte die Umweltorganisation am Donnerstag mit.
Zwar hätten Spitzenreiter im Ranking wie die norwegischen Marken „Havila“ und „Hurtigruten“ sowie „Ponant“ einige vorbildliche Schritte zur Reduktion ihrer Emissionen unternommen. Doch keine der untersuchten Reedereien setze konsequent wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz um. Zu den Schlusslichtern des Rankings zählen „Norwegian Cruise Line“ und „Royal Caribbean“. Die Anbieter „Phönix Reisen“ sowie „Viking Ocean Cruises“ machten keine Angaben zu ihrer Umweltbilanz.
„Viele Kreuzfahrtanbieter steuern beim Klimaschutz in die richtige Richtung - etwa mit energieeffizienteren Neubauten oder durch technische Verbesserungen bestehender Flotten“, sagte Nabu-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener. Vor allem in deutschen Häfen würden die Schadstoffemissionen zurückgehen, da häufiger Landstrom genutzt werde.
Doch beim Umstieg auf synthetisches Benzin (E-Fuel) seien die Reedereien zögerlich und setzten stattdessen auf Scheinlösungen wie fossiles LNG oder Biokraftstoffe mit zweifelhafter Klimabilanz. „Wirklich mutige Investitionen - etwa in methanolfähige Neubauten - bleiben bislang die Ausnahme“, kritisierte Diesener.
Ein großer Missstand sei die weiterhin weit verbreitete Nutzung von Schweröl. Lediglich die vier Reedereien „“Havila„, “Hurtigruten„, “Ponant„ und “Hurtigruten Expeditions„ schließen den Einsatz dieses klimaschädlichen und hochgiftigen Brennstoffs aus, so das Ranking. “Der Einsatz von Schweröl schadet Mensch und Natur massiv und muss sofort beendet werden", forderte Nabu-Referentin Raija Koch.
Für die Reedereien sei der Umstieg auf sauberere fossile Alternativen sowohl technisch machbar als auch wirtschaftlich zumutbar, hieß es. Nur ein schneller Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen und Investitionen in erneuerbare, nicht-biogene Alternativen ermögliche es der Branche, glaubwürdig einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten.