Gewalt: Krankenkassen bezahlen vertrauliche Spurensicherung
Hamburg (epd).

Angebot für Betroffene häuslicher und sexualisierter Gewalt: Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren jetzt in Hamburg einen wesentlichen Teil der vertraulichen Spurensicherung. Gemeinsam konnten die Gleichstellungsbehörde, die Sozialbehörde und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) mit den gesetzlichen Krankenkassen für eine „vertrauliche Spurensicherung und Verletzungsdokumentation“ in Hamburg eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen auf den Weg bringen, wie die Senatspressestelle am Freitag mitteilte.

Unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft können sich laut Mitteilung alle Betroffenen von Gewalt in Hamburg kostenfrei und anonym beraten und untersuchen lassen, auch ohne polizeiliche Anzeige. Seit Juli 2025 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen laut Mitteilung einen wesentlichen Teil der Kosten für die vertrauliche Spurensicherung. Das bisherige Leistungsangebot bleibe unverändert, die Kosten zum Beispiel für eine Asservierung von Spuren über die ersten zehn Jahre hinaus würden weiterhin von der Stadt getragen, hieß es.

Gleichstellungssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne) sagte: „Das Childhood-Haus und die Rechtsmedizinische Untersuchungsstelle am Institut für Rechtsmedizin des UKE sind wichtige Anlaufstellen in einer extrem vulnerablen Lebenssituation. Betroffene von sexualisierter und körperlicher Gewalt brauchen besonderen Schutz - vor allem, wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt.“ Sie freue sich sehr, dass die gesetzlichen Krankenkassen nun einen wesentlichen Teil der Kosten für die vertrauliche Spurensicherung übernehmen und das niedrigschwellige Angebot in Hamburg weitergeführt werden könne.