Rund 33 Prozent der älteren Menschen in Schleswig-Holstein fühlen sich einsam. Das zeige eine vom Sozialministerium beauftragte Studie des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität zu Lübeck zum Thema Einsamkeit im Alter, teilte das Sozialministerium am Mittwoch mit.
„Die Ursachen dafür sind vielfältig. Fehlende soziale Kontakte spielen eine Rolle, aber auch eine eingeschränkte Mobilität oder die Abgeschnittenheit von digitalen Welten“, sagte Sozialministerin Aminata Touré (Grüne). Die Befragten nannten die Angst vor Zurückweisung, gesundheitliche Einschränkungen, fehlende finanzielle Mittel oder geringe digitale Kompetenz als besonders erschwerend im Umgang mit Einsamkeitsgefühlen.
Mehr Geld für Mehrgenerationenhäuser
„Das Thema Einsamkeit muss aus der Tabuzone geholt werden. Maßnahmen gegen Einsamkeit müssen unabhängig vom Geldbeutel erreichbar sein“, sagte Katja Götz, Professorin am Lübecker Institut für Allgemeinmedizin.
Die Studie empfehle unter anderem, Mehrgenerationenhäuser weiter zu fördern. Demnach plane das Land Schleswig-Holstein, diese mit zusätzlich 50.000 Euro zu unterstützen, um bestehende Projekte auszubauen. In Schleswig-Holstein gibt es 13 Mehrgenerationenhäuser, deren Angebote in den letzten Jahren von rund 1.000 Menschen am Tag genutzt wurden, hieß es.
Die Studie wurde von Katja Götz und Jost Steinhäuser vom Institut für Allgemeinmedizin der Uni Lübeck umgesetzt. Die Daten wurden von April 2024 bis März 2025 erhoben. Es wurden eine Querschnittstudie mit 8.000 Teilnehmenden und qualitative Interviews mit betroffenen älteren Personen und Mitarbeitenden in der Seniorenarbeit durchgeführt. Die älteren Personen waren 61 bis 94 Jahre alt. Der Sozialverband Schleswig-Holstein hat die Studie maßgeblich unterstützt.