Kunst, Architektur und Städtebau in Neubrandenburg zwischen 1945 und 1990 stehen im Mittelpunkt eines aktuellen Forschungsprojekts unter dem Titel „Ostmoderne in Neubrandenburg“. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, „sich an der Spurensuche zu beteiligen und eigene Hinweise auf noch unentdeckte Kunstwerke beizusteuern“, wie das Schweriner Kultusministerium am Montag mitteilte. Neubrandenburg sei wie kaum eine andere Stadt im Norden von der Architektur der DDR-Zeit geprägt, sagte Kulturministerin Bettina Martin (SPD).
„Diese Zeugnisse sind Teil unserer gemeinsamen Geschichte. Sie sichtbar zu machen und zu bewahren, ist ein wichtiger Beitrag zur Denkmalpflege und Erinnerungskultur unseres Landes“, sagte Martin. Das Projekt folgt auf die Neubrandenburger Tagung „Drinnen & Draußen“, mit der bereits 2022 Kunst im öffentlichen Raum aus der DDR-Zeit dokumentiert wurde.
Wissen öffentlich zugänglich machen
Seit März 2025 werden den Angaben zufolge Gebäude, Kunstwerke und Gestaltungen im gesamten Stadtgebiet erfasst. Neben Begehungen vor Ort fließen auch Recherchen aus dem Stadt-, Kreis- und Bundesarchiv ein. Die Ergebnisse würden in standardisierten Erfassungsbögen des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern dokumentiert, wissenschaftlich ausgewertet und auf bislang unbekannte Denkmalwerte geprüft. Nach Abschluss der Erfassung im Juni 2026 seien Informations- und Vermittlungsmaterialien geplant, um das Wissen auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2026.
Die Federführung des Projekts liegt beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern. Es wird in gemeinsamer Kooperation mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin und der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg verantwortet.