Start der Impfsaison: Die Grippe ist keine harmlose Erkältung
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Start der Impfsaison: Die Grippe ist keine harmlose Erkältung
Hannover (epd).

Der Herbst ist da und mit ihm Husten, Schnupfen, Heiserkeit. In den Hausarztpraxen hat die Impfsaison begonnen. Die wichtigsten Informationen vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen zur Grippe- und Corona-Impfung.

Warum sollten sich die Menschen gegen die Grippe impfen lassen?

Die Grippe sei keine harmlose Erkältung, mahnt der Hausärzteverband. In der vergangenen Saison habe das Landesgesundheitsamt Niedersachsen über 28.660 Influenza-Fälle und 134 Todesfälle verzeichnet - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Eine Grippeimpfung könne schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle wirksam verhindern. Sie schütze nicht nur die geimpfte Person, sondern auch das Umfeld - insbesondere ältere oder chronisch kranke Menschen.

Für welche Bevölkerungsgruppe wird die Grippe-Schutzimpfung empfohlen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung vor allem für Menschen ab 60 Jahren, für chronisch Kranke, Schwangere sowie für Personen mit häufigem Kontakt zu Risikogruppen - etwa im Pflege- oder Gesundheitswesen.

Welcher Zeitraum ist für die Impfung sinnvoll?

Der ideale Zeitpunkt liegt den Hausärzten zufolge im Oktober oder November, damit sich der volle Impfschutz bis zum Höhepunkt der Grippewelle im Februar oder März aufbauen kann. Selbst spätere Impfungen blieben sinnvoll, solange die Grippesaison andauert.

Ab wann beginnt der Schutz?

Der Impfschutz beginnt laut Informationen etwa zwei Wochen nach der Impfung, sobald der Körper genügend Antikörper gebildet hat.

Was ist mit der Impfung gegen den Corona-Virus - ist sie aus medizinischer Sicht ebenfalls zu empfehlen?

Ja, auch die Corona-Auffrischung wird von der Stiko für bestimmte Gruppen empfohlen - insbesondere für Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke und medizinisches Personal. Viele Hausarztpraxen bieten Grippe- und Corona-Impfungen gemeinsam an.

Können Grippe- und Corona-Impfung am selben Tag vorgenommen werden?

Ja, sagt der Hausärzteverband. Beide Impfungen könnten zeitgleich, aber in unterschiedliche Arme verabreicht werden. Das sei medizinisch unbedenklich und werde ausdrücklich von Fachgesellschaften befürwortet.

Wie groß ist die Impfbereitschaft in Niedersachsen?

Dazu lassen sich den Medizinern zufolge keine allgemeingültigen Aussagen treffen. „Wir sehen in der Zielgruppe eine treue und überzeugte Patientengruppe von rund 30 Prozent sowie eine kleine Gruppe von sehr überzeugten Impflingen, die schon mal eine Influenza durchgemacht haben“, schreibt der Hausärzteverband. Es gebe aber auch eine kleine Gruppe von „vehementen Impfgegnern“ sowie eine große Gruppe von rund 50 Prozent, die der Impfung offen gegenüberstehe und die es zu motivieren gelte. Bei Menschen, die schon einmal eine Influenza durchgemacht haben und persönlich oder im engen Umfeld einer größeren Gefährdung ausgesetzt sind, sei der Wunsch nach einer Impfung hoch.

Von Julia Pennigsdorf (epd)