
Der Vorplatz vor dem Hauptbahnhof Frankfurt am Main ist in „Emilie-und-Oskar-Schindler-Platz“ umbenannt worden. „Wenn ich an Oskar Schindler und seine Ehefrau Emilie denke, fällt mir immer dieser Satz aus dem Talmud ein: 'Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt'“, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) bei der Feier am 27. April nach Mitteilung der Stadt. Oskar Schindler, Retter von rund 1.200 Juden zur NS-Zeit, lebte von 1957 bis zu seinem Tod 1974 an dem Platz am Rand des Frankfurter Bahnhofviertels. Der Ortsbeirat hatte bereits im September 2022 die Umbenennung beschlossen.
Rund 1.200 Jüdinnen und Juden gerettet
Oskar Schindler (1908-1974) stammte aus einer sudetendeutschen Familie in Zwittau, dem heute tschechischen Svitavy. Als NSDAP-Mitglied übernahm er in dem von den Deutschen besetzten Krakau eine Emailwarenfabrik und eine Glashütte und rettete mit Bestechung von NS-Größen, Mut und List rund 1.200 Jüdinnen und Juden vor den Vernichtungslagern. Unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit lebte er bescheiden von einer kleinen Rente und Zuwendungen seiner Geretteten am Frankfurter Bahnhofsplatz. Eine Gedenktafel an seinem früheren Wohnort „Am Hauptbahnhof 4“ erinnert an Schindlers Baum in der „Allee der Gerechten unter den Völkern“ in Jerusalem.