Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau bei Paderborn beleuchtet in der Sonderausstellung „Die Macht der Regeln“ den Einfluss von Geboten und Gesetzen auf das Miteinander in Gemeinschaften von der Familie über die Schulklasse bis zum Staatsapparat. Ausgehend von der mehr als 1.500 Jahre alten Ordensregel des Heiligen Benedikt stellt die Schau ab 20. Mai 2026 Funktionen solcher Vorschriften vor, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag ankündigte. Rund 170 Exponate machten das Thema dabei anschaulich. Gezeigt würden etwa eine Tugendschale aus dem 12. Jahrhundert, die Haschischdose des Ex-„Beatles“ John Lennon oder Wolle vom Klonschaf „Dolly“.
„Was klingt wie ein munteres Kuriositätenkabinett, hat einen ernsthaften Hintergrund“, sagte Museumsdirektor Ingo Grabowsky. Anhand der Exponate solle gezeigt werden, wie gesellschaftliche Regeln entstehen und warum es wichtig sei, sich an sie zu halten. „Sie verdeutlichen aber auch, warum es manchmal richtig sein kann, Regeln zu brechen“, betonte Grabowsky.
Interaktive Elemente und Mitmach-Stationen
Im Spannungsfeld von Freiheit und Kontrolle begegneten die Ausstellungsgäste Hochstaplern und Heiligen, Kriminellen und Kontrolleuren, Punks und Paragraphenreitern. Auch könnten sie ihr eigenes Mindset in puncto Regeln durch viele interaktive Elemente und Mitmach-Stationen checken, hieß es. Die Ausstellung „Die Macht der Regeln! Zwischen Freiheit und Kontrolle“ ist vom 20. Mai 2026 bis 30. Mai 2027 geplant.