Weimar strebt die Aufnahme seines Zwiebelmarkt-Volksfestes in das immaterielle Weltkulturerbe an. Einen entsprechenden Beschluss habe der Stadtrat gefasst, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Laut Antragsbegründung erfüllt der Zwiebelmarkt als einer der traditionsreichsten Märkte und größtes Thüringer Volksfest mit seiner fast 400-jährigen Tradition die Anforderungen der Unesco-Konvention ohne Abstriche. Damit ginge auch eine weitere Wertschätzung für die Kunst des Bindens der Zwiebelzöpfe der Heldrunger Zwiebelbauern einher. Ziel sei, dass das Traditionsfest spätestens zum 380. Jubiläum 2033 in die Liste aufgenommen werde.
Die überlieferten Anfänge des Weimarer Zwiebelmarkts reichen bis ins Jahr 1653 zurück. Er entstand ursprünglich als kleiner Herbst- und Erntemarkt für Gemüse und Handwerk. Vor allem aus Heldrungen und Kindelbrück kamen Bauern nach Weimar, um Zwiebeln, Knoblauch und kunstvoll geflochtenen Zwiebelzöpfe zu verkaufen. Später hat sich der Markt zu einem Volksfest weiterentwickelt, das heute jährlich hunderttausende Besucherinnen und Besucher anzieht.