Die Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Marion Ackermann, sieht nach dem spektakulären Juwelenraub aus dem Pariser Louvre Mitte Oktober Politik, Sicherheitsbehörden und Museumsleute gemeinsam in der Pflicht. „Höhere Investitionen in die Sicherheit öffentlicher Kunstsammlungen sind eine klar staatliche Aufgabe, die wir nicht aus unserem laufenden Budget finanzieren können“, sagte Ackermann in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd).
„Auf jeden Fall ist die Politik sensibilisiert“, betonte die Kunsthistorikerin, die seit Mitte 2025 an der Spitze der Preußen-Stiftung steht. „Auch der Austausch mit der Polizei, dem Bundeskriminalamt und dem Landeskriminalamt ist wichtig.“ Zudem seien die Museumsleitungen international vernetzt: „Es kommt darauf an, Fälle zu analysieren, um daraus zu lernen und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten.“
Cyberangriffe nehmen zu
Ackermann betonte, das Thema Cybersicherheit werde immer wichtiger: „Das Berliner Museum für Naturkunde ist im Oktober 2023 Opfer eines gezielten Hackerangriffs geworden. Es hat sehr lange gedauert, dies in den Griff zu bekommen.“
Letztlich gehe es bei Investitionen in die Sicherheit immer um die Frage: „Wie viel Personal haben wir und wie viel Technik steht uns zur Verfügung?“ Letztlich würden die Personalkosten die Kultureinrichtungen aber „auffressen“. Im Museum of Fine Arts in Houston, Texas, werde inzwischen auf KI gesteuerte Kameras gesetzt. „Sie analysieren damit auch die Bewegungsmuster von Besucherinnen und Besuchern. Das ist aber nicht das, was ich mir wünsche“, sagte Ackermann.
Zahlreiche Kunstraube
„Im Moment wird nahezu jede Woche ein Kunstraub aus einem öffentlichen Museum oder aus Depots bekannt“, sagte die Kunstexpertin weiter. Meist gehe es um Gold und Juwelen, aber auch Porzellan sei dabei, Dinge, die derzeit auf dem Kunstmarkt nicht so verfügbar seien.
Ackermann war von 2016 bis Anfang 2025 Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. In diese Zeit fällt unter anderem der spektakuläre, weitgehend aufgeklärte Juwelenraub aus dem Grünen Gewölbe in Dresden. 2017 wurde aus dem Berliner Bode-Museum eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze gestohlen. Bis heute gibt es keine Angaben über ihren Verbleib, obwohl die Täter gefasst und verurteilt wurden.