Das Romantikerhaus Jena zeigt ab Samstag Werke des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama. In den sogenannten „Light boxes“ nach Caspar David Friedrich (1774-1840) vereinen sich klassische Landschaften mit modernen Details, teilte das Museum am Dienstag mit. Aus der Ferne wirkten die Arbeiten wie bekannte Gemälde Friedrichs, beim Näherkommen offenbare sich der eigentümliche Zauber der digital erstellten Bilder.
Sportboote, zeitgenössische Wanderer oder der Künstler selbst mischten sich in die Szenen und ließen Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen, hieß es. Gezeigt werden laut einem Museumssprecher 18 dieser Leuchtkästen, darunter berühmte Motive wie „Der Mönch am Meer No. 2“, „Die Lebensstufen“ und „Das große Gehege“. Highlight ist eine Jena-Version des „Wanderers über dem Nebelmeer“, für die der Künstler extra den Jenzig über der Stadt bestiegen hat. Die Ausstellung biete somit neue Perspektiven auf Friedrichs Werk.
Gewollte Unschärfen
Masuyamas Technik gilt als aufwendig. Aus unzähligen digitalen Fragmenten entstehen detailreiche Collagen, die wie reale Fotografien wirken. Bei genauer Betrachtung zeigen sich Unschärfen und andere Hinweise auf die digitale Montage, so dass der Entstehungsprozess sichtbar wird. Masuyama thematisiert in seinen Arbeiten das Verhältnis von Kunst und Realität sowie den Gegensatz von eigener Wahrnehmung und Gefühlswelt.
Während am Romantikerhaus die „Light boxes“ gezeigt werden, versammelt die Kunstsammlung Jena weitere Installationen und Bilder des Künstlers. Beide Ausstellungen zusammen gewähren somit Einblick in Masuyamas Werk.