In der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist am Donnerstag mit einem multireligiösen Friedensgebet an die Opfer des Terroranschlags auf eine jüdische Chanukka-Feier im australischen Sydney erinnert worden. Dazu eingeladen hatte das Berliner Drei-Religionen-Projekt House of One. Geleitet wurde das Gedenken vom Imam der Stiftung House of One, Kadir Sanci, Rabbiner Andreas Nachama und die Antisemitismus-Beauftragte der evangelischen Landeskirche, Pfarrerin Marion Gardei.
„Menschen, Familien, die gemeinsam den Beginn eines freudigen Anlasses, des Chanukka-Fests, feiern wollten, werden Opfer von ziel- und sinnlosem Hass“, erklärte Kadir Sanci vorab: „Mein Mitgefühl gilt ihnen und allen jüdischen Gemeinden weltweit, die sich in diesen Tagen weniger sicher, verletzlicher fühlen werden.“
Feindschaft mit unseren Werten
Rabbiner Andreas Nachama betonte, „wir lassen uns von den Feinden des Judentums und der Zivilisation nicht den Feiertag verderben.“ Chanukka sei ein Fest des Lichts. „Es ist inakzeptabel, dass es immer wieder an jüdischen Feiertagen, aber auch an christlichen Anlässen wie Weihnachtsmärkten zu Gewaltexzessen kommt.“
Den Terrorangriff von Sydney sei Antisemitismus gewesen, sagte Nachama: „Es ist aber auch eine Feindschaft mit unseren Werten und unserer Zivilisation. Ob Menschen diese Werte teilen, hängt nicht von ihrer Religion oder ihrer Herkunft ab.“ Bei dem Terroranschlag am Bondi Beach wurden 15 Menschen getötet und zahlreiche verletzt