B.Z.-Kolumne der Bischöfe wird eingestellt
Berlin (epd).

Die wöchentliche Kolumne der Berliner Bischöfe in der Boulevardzeitung „B.Z.“ wird nach 20 Jahren eingestellt. Das bestätigte am Donnerstag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ein Sprecher des Axel-Springer-Konzerns, in dem die „B.Z.“ erscheint. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und das katholische Erzbistum Berlin bedauerten die Entscheidung.

Zur Begründung teilte der Sprecher der „Bild-Gruppe“ mit, das redaktionelle Angebot werde immer wieder überprüft. Dies gelte auch für die Kolumnen. Die Kolumne „Was würde Jesus sagen“ werde daher am 18. Dezember letztmalig in der „B.Z.“ erscheinen. Die redaktionelle Berichterstattung über kirchliche und religiöse Themen sei „davon unbenommen“, betonte der Sprecher.

„Ära zu Ende“

In einer Erklärung der evangelischen Landeskirche heißt es: „Wir sind traurig und bedauern sehr, dass auch diese letzte Möglichkeit gesellschaftlicher Relevanz der christlichen Kirchen in den säkularen Medien zu Gehör zu kommen, den meist finanziellen Umbrüchen in der Medienlandschaft zum Opfer fällt.“ Für die beiden christlichen Kirchen in Berlin gehe damit „eine kleine Ära zu Ende“.

Die letzte Kolumne des evangelischen Bischofs Christian Stäblein erschien am Donnerstag, der letzte Kolumnen-Beitrag von Erzbischof Heiner Koch ist am kommenden Donnerstag geplant. Den Auftakt zu der Kolumne hatte vor 20 Jahren im November 2005 der damalige Berliner Bischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, gemacht.

Worte der Hoffnung

Stäblein bedankte sich in seinem letzten Beitrag für die regelmäßige Kolumne und erklärte, es sei ihm eine Ehre gewesen. In den vergangenen 20 Jahren sei es darum gegangen, den Menschen Gottes Zuspruch zuteilwerden zu lassen. Mehr denn je würden sich Menschen danach sehnen, denn die Einsamkeit sei nicht kleiner geworden. Auch Worte der Hoffnung seien an dieser Stelle „ein Dauerbrenner“ gewesen.

Koch sagte zur Einstellung der „B.Z.“-Kolumne „Was würde Jesus dazu sagen?“, dieser würde sich „mit Sicherheit“ bedanken „für die Gelegenheit, rund 20 Jahre lang Woche für Woche Gott und Glaube im Boulevard ins Wort zu heben“. Dass die Kolumne ausgerechnet jetzt ende, „wo ein Ringen und Streiten um das, worauf wir uns in unserer Gesellschaft verständigen können, wichtiger ist denn je, bedaure ich“. Er habe in der Kolumne immer versucht, „falsche Gewissheiten infrage zu stellen und es zumindest für möglich zu halten, dass der andere mit seiner Position auch etwas Richtiges sieht“, betonte Koch.

Von Lukas Philippi (epd)