Sozialverband: "Klein Flottbek ist nicht Büllerbü"
Hamburg (epd).

Der Hamburger Sozialverband (SoVD) zeigt sich empört über die Ablehnung von Menschen in Klein Flottbek, für fünf Jahre eine Flüchtlingsunterkunft am Botanischen Garten zu akzeptieren. So wie überall in Hamburg, müsse „auch dort die Nachbarschaft Platz machen für Menschen, die bei uns Schutz suchen“, sagte SoVD-Landeschef Klaus Wicher laut Mitteilung vom Mittwoch. Auch Klein Flottbek sei nicht Bullerbü.

Die Bewohnerinnen und Bewohner „eines gut betuchten Elbvorortes wollen sich nicht solidarisch zeigen, sondern beharren auf ihren Privilegien, zu denen offensichtlich gehört, dass Flüchtlinge außen vor bleiben“, kritisierte Wicher. Er sei vor allem menschlich schwer enttäuscht. Gerade in den Elbvororten gebe es stadtweit die wenigsten Unterbringungen für Flüchtlinge. „Das muss endlich ein Ende haben!“, forderte Wicher.

Wer Anwälte engagiere, wolle solche Verfahren in die Länge ziehen oder aussitzen. Wicher: „Ich befürchte, dass die Stadt einknicken könnte und nach Alternativen sucht.“ Der alternative Vorschlag der FDP, die Flüchtlinge auf dem Gelände des Kindercircus Mignon an der Osdorfer Landstraße unterzubringen, sei egoistisch und zutiefst unsozial. Wicher: „Hier wollen sich Wohlhabende aus der Verantwortung stehlen, und das zulasten von vor allem jungen Menschen.“