Pflegeheim-Kosten: Patientenschützer warnt vor "Kosten-Tsunami"
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Pflegeheim-Kosten: Patientenschützer warnt vor "Kosten-Tsunami"
Hannover (epd).

Die Eigenbeteiligung pflegebedürftiger Menschen für Heimplätze in Niedersachsen und Bremen steigt nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) immer weiter. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen in der Hansestadt bis zu 15 Prozent, in dem Flächenland sogar bis zu 20 Prozent mehr als noch vor einem Jahr aus eigener Tasche zahlen, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sprach angesichts der Zuwächse von einem „Kosten-Tsunami“.

Carsten Göken, stellvertretender Leiter des vdek Niedersachsen, forderte vom Land eine Übernahme von Investitionskosten, etwa für Ausstattung und Instandhaltung der Heime, so wie dies im Krankenhaus-Sektor üblich sei. Zurzeit werde jeder Heimbewohner in Niedersachsen mit monatlich durchschnittlich 509 Euro an den Investitionskosten beteiligt.

Auch Patientenschützer Brysch forderte die Länder auf, ihren Teil dazu beizutragen, „die Zukunftssicherheit der Pflegeversicherung herzustellen“. Eine Übernahme der Investitionskosten entlaste jeden Heimbewohnenden um mehrere hundert Euro im Monat.

Der gesundheitspolitische Sprecher, der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Volker Meyer, sprach sich ebenfalls für einen Einstieg des Landes in die Investitionsmittelförderung bei Pflegeheimen aus. Zudem müsse sich Landesgesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) dafür einsetzen, dass die Leistungszuschläge der Pflegeversicherung auf die Eigenanteile der Pflegekosten weiter erhöht werden.

Laut aktuellen Daten des vdek muss eine pflegebedürftige Person in den ersten zwölf Monaten ihres Heimaufenthaltes in Niedersachsen durchschnittlich 2.306 Euro zahlen - 431 Euro mehr als im Vorjahr (Stand: Juli 2023). In Bremen liegt der Eigenanteil bei durchschnittlich 2.504 Euro, ein Plus von 326 Euro. Damit liegen beide Bundesländer noch unter dem Bundestrend, der den Angaben zufolge bei einer Zuzahlung von durchschnittlich 2.548 Euro liegt.