Nach dem Start vieler Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz verspricht das Land erhöhte Polizeipräsenz auch mit zivilen Kräften. Die abstrakte Bedrohung bleibe „anhaltend hoch“, Absagen aufgrund zu hoher Sicherheitskosten seien nicht bekannt.
Mainz (epd). In Rheinland-Pfalz will die Polizei die diesjährigen Weihnachtsmärkte auch mit Zivilkräften begleiten. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung gebe es derzeit nicht, teilte das Mainzer Innenministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Dennoch bleibe die „abstrakte Bedrohung insbesondere durch den islamistischen Terrorismus bundesweit anhaltend hoch“. Weihnachtsmärkte stünden „symbolisch für die freie christliche und offene Gesellschaft“. Absagen von Märkten aufgrund zu kostspieliger Sicherheitsauflagen seien dem Land nicht bekannt.
So sei in Rheinland-Pfalz lediglich der Weihnachtsmarkt am Schloss in Idar-Oberstein erneut abgesagt worden, „jedoch aus rein organisatorischen Gründen“. Tatsächlich hatte es dort in der Vergangenheit Sicherheitsprobleme anderer Art gegeben: Eine große Zahl von Falschparkern hatte die Zuwege zum Schloss blockiert, so dass Rettungsfahrzeuge behindert worden waren.
Feste und mobile Sperren zum Schutz vor „Überfahrtaten“
Die Sicherheitskonzepte und Maßnahmen für Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz beruhen nach Auskunft des Ministeriums auf etablierten, bewährten Standards, die in den vergangenen Jahren weiterentwickelt wurden: „Zu den Maßnahmen gehören, abhängig von der örtlichen Lagebewertung, insbesondere mobile und feste Sperren an Zufahrtswegen zum Schutz vor“ Überfahrtaten„, der Einsatz von Videotechnik an ausgewählten Örtlichkeiten, offene und verdeckte Aufklärungsmaßnahmen.“ Veranstaltungsorte in Städten wie Mainz, Trier oder Speyer würden durch technische Sperren geschützt. Das vom Land angekündigte Mitführverbot von Waffen und Messern im Personennahverkehr soll noch während der Adventszeit in Kraft treten.
Um Kommunen bei den gestiegenen Kosten zu entlasten, hatte das Land im Oktober ein Förderprogramm „Gemeinsam sicher feiern in Rheinland-Pfalz“ eingeführt". Zusammenschlüsse mehrerer Gemeinden werden beim Ankauf mobiler Sperren finanziell unterstützt.