Museum in Frankfurt zeigt "Feine Fahrräder"
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Museum in Frankfurt zeigt "Feine Fahrräder"
Frankfurt a.M. (epd).

Das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zeigt seit 7. Juni eine Auswahl von Fahrrädern, die von der ersten sogenannten Laufmaschine bis zum aktuellen Sportgerät reichen. Die Ausstellung „Der eigene Antrieb. Feine Fahrräder“ widmet sich den Höhepunkten des Fahrraddesigns aus drei Jahrhunderten. Zu sehen ist sie bis zum 14. September.

Mehr als 60 Fahrräder zeigt das Museum in Kooperation mit dem Deutschen Fahrradmuseum in Bad Brückenau und der Neuen Sammlung München. Darunter sind meist schwarze Hoch-, Nieder- und Falträder sowie ein orangefarbenes Bonanzarad mit Piratenwimpel, Fuchsschwanz und Rückspiegel aus den späten 1960-er Jahren.

„Kultisch aufgeladenes Designobjekt“

Im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte sei das Fahrrad zu dem weltweit meist genutzten Verkehrsmittel avanciert, teilte das Museum mit. Es sei immer mehr als ein Fortbewegungsmittel gewesen und stehe auch für Sport, Gesundheit und Lifestyle sowie ein Zusammenspiel von Gestaltung und Funktionstechnik, durch das es zu einem „nahezu kultisch aufgeladenem Designobjekt wurde“.

Karl Freiherr von Drais hatte 1817 in Mannheim das erste Laufrad, die Laufmaschine vorgestellt. Die Ausstellung in Frankfurt zeigt einen Nachbau. Der Rahmen ist aus Holz, der Sattel ist etwa in der Mitte zwischen den beiden Reifen angebracht und so niedrig, dass sich die Nutzer mit den Füßen vom Boden abstoßen konnten. In direkter Nachbarschaft dazu steht ein Laufrad für Kinder, das 200 Jahre später produziert wurde.

Hochräder gibt es in verschiedenen Varianten: Ein Tretkurbelrad von 1869 hat den Sattel vor dem großen Vorderrad und ein kleines Rad hinten. Die umgekehrte Version, mit einem kleinen Rad vorn und einem großen hinten, stammt aus dem Jahr 1886. Dauerhaft durchgesetzt hat sich das Sicherheitsniederrad, das Ende der 1870-er Jahre entwickelt wurde. Es zeichnete sich vor allem durch die gleich großen Räder aus.

Vom Holz-Laufrad zum 3D-gedruckten Exemplar

Den Metalladler der Frankfurter Adlerwerke haben in der Schau mehrere Fahrräder auf dem vorderen Schutzblech. Unter anderem mit einem Arbeiterinnen-Rad von1935 mit einem textilen Speichenschutz sowie einem silbernen Sportrad von 1951 verweist die Ausstellung auf ein regionales Unternehmen, das einst eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Verbreitung von Fahrrädern gespielt hat.

Im Laufe der Jahrhunderte kamen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Auf Holzräder und auch ein Bambusrad von 1898 folgten Tretmobile aus Stahl, Karbon und auch aus Polycarbonat, letzteres stammt aus einem 3D-Drucker.

www.museumangewandtekunst.de