Dicke Nasen, Glatzen und große Brillen zeichnen viele Figuren des Cartoonisten Martin Perscheid aus. Zu sehen sind seine Arbeiten in der Ausstellung „Das kann nur Perscheid“ in Frankfurt.
Frankfurt a.M. (epd). Das Caricatura Museum Frankfurt zeigt vom 28. November an Werke des Cartoonisten Martin Perscheid (1966 - 2021). Der Zeichner gelte als einer der prägenden Vorbilder und Wegbereiter der Komischen Kunst, teilte das Museum am 26. November mit. Die Schau „Das kann nur Perscheid. Das Beste aus Perscheids Abgründen“ gewähre tiefe Einblicke in sein Werk und verdeutliche, warum Perscheid „bis heute Kultstatus genießt“. Die Ausstellung ist bis zum 7. Juni 2026 zu sehen.
Perscheids Cartoons konzentrieren sich demnach „auf das Wesentliche zur Gestaltung des Witzes“. Seine Figuren haben große Nasen, Männer sind meist glatzköpfig, Augen verschwinden hinter Brillen, und einen Mund hat nur das sprechende Personal. Mit Perscheids Cartoons schaue man „lachend in unermessliche und gefährliche Tiefen, bevor man merkt, worüber man da eigentlich lacht“, heißt es in der Mitteilung. Das scheinbar Unsag- und Undenkbare lauere „ganz weit unten“. Dennoch habe der im Alter von 55 Jahren an einer Krebserkrankung verstorbene Cartoonist das Gleichgewicht „zwischen Tabu und Witz, Spott und Leichtigkeit“ gehalten. Dieser Balanceakt sei die große Kunst des schwarzen Humors, die Perscheid meisterhaft beherrscht habe.
Denkmal des unbekannten Idioten
Den mehrfach ausgezeichnete Perscheid ehrte die Caricatura - Galerie für Komische Kunst in Kassel 2016 mit dem „Denkmal des unbekannten Idioten“. Das Denkmal steht seitdem auf dem Vordach des Kasseler KulturBahnhofs. Der sogenannte „Idiot“ ist ein glatzköpfiges Männchen mit Brille und Knollennase, das als regelmäßiger Protagonist Perscheids „die kleinen und großen Dummheiten des Alltags“ meistert.
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