Ein Jahr nach der Teillegalisierung des Cannabiskonsums in Deutschland widmet sich die Stiftung „Welt der Versuchung“ der Droge in einem Ausstellungsprojekt. Die Wirkung dieses Rauschgiftes sei vielfältig, individuell und nicht immer einfach zu verstehen, sagte Kuratorin Susanne Rockweiler bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstag in Erfurt. In der Ausstellung „Only good Vibes? Cannabis, Rausch und Realität“ wolle die Stiftung wissenschaftliche Erkenntnisse mit Kunst und interaktiven Installationen verbinden.
Die Schau zeigt Werke von 15 Künstlerinnen und Künstlern. Sie thematisieren etwa die Themen Rausch, die Wirkungen der chemischen Verbindungen im Körper, aber auch Glücksgefühle und Risiken im Zusammenhang mit Cannabis. Beigestellt sind den Werken jeweils die aktuellsten Erkenntnisse der Suchtforschung.
Die Ausstellung geht zudem dem Mythos und der Realität der Hanf-Pflanze nach und beleuchtet Motive, Rituale und Risiken des Konsums. Dabei wird auch gezeigt, warum insbesondere junge Menschen aufgrund ihrer besonderen Situation in der Wachstumsphase des Körpers gestärkt und informiert im Umgang mit Cannabis sein sollten.
Thüringens Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) nannte die Ausstellungen der Stiftung einen wichtigen Baustein in der Suchtprävention. Dabei sei die pauschale Verdammung von Rauschgiften ein veralteter und erfolgloser Ansatz. Über Drogen müsse miteinander gesprochen werden. Das geplante Ausstellungshaus der Stiftung werde ein Diskurszentrum der bundesdeutschen Suchtprävention sein.