
Das NS-Dokumentationszentrum in Köln widmet sich dem närrischen Treiben jüdischer Karnevalisten. „Jüdisches Leben gehört zu Köln“, betonte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bei der Präsentation der Schau „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval“. Die Ausstellung zeige, dass Jüdinnen und Juden seit Beginn der 200-jährigen Geschichte des organisierten Kölner Karnevals eine Rolle gespielt hätten. Die Schau ist bis zum 31. März 2024 zu sehen.
Vor dem Hintergrund der Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem Angriff der Hamas auf Israel vor einem Monat forderte Reker zur Zivilcourage auf. Sie wolle, dass jüdische Bürgerinnen und Bürger sich in Köln sicher fühlen könnten, auch im Karneval.
Jüdischer Verein „Kölsche Kippa Köpp“ seit 2017
Thema der Ausstellung ist die Rolle jüdischer Karnevalistinnen und Karnevalisten von den Anfängen bis in die Gegenwart. Fotografien sowie Film- und Ton-Dokumente erzählen die Geschichte einzelner Karnevalisten, die den Kölner Karneval in besonderer Weise prägten. Eine Galerie zeigt rund 70 weniger bekannte Jüdinnen und Juden, die sich im Kölner Karneval engagierten.
Die Ausstellung dokumentiert die Ausgrenzung sowie schließlich das Verbot jüdischer Mitwirkung im Karneval unter den Nationalsozialisten. Verfolgt werden auch die Spuren jüdischer Karnevalisten im Exil, die das Kölner Brauchtum im Ausland weiterpflegten. Ein letzter Abschnitt behandelt das Wiederaufleben jüdischer Karnevalstradition in Köln, unter anderem durch die Gründung des Vereins „Kölsche Kippa Köpp“ 2017.