Röntgenstrahlen und ihre Wechselwirkungen sind seit Sonntag Gegenstand einer Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Die Schau „X-RAY. Die Macht des Röntgenblicks“ präsentiert unter anderem Rauminstallationen, Gemälde, Comics, Mode, Satelliten, ein Pedoskop und zwei begehbare Labyrinthe. Bis zum 16. August kommenden Jahres werden Objekte und Werke von rund 80 Menschen aus Wissenschaft und Kultur aus 27 Ländern gezeigt.
Wilhelm Conrad Röntgen hatte am 8. November 1895 die sogenannten X-Strahlen entdeckt. Er verzichtete auf ein Patent und stellte seine Erkenntnisse frei zur Verfügung. Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich die Erfindung weltweit. „Röntgenstrahlen sind das greifbarste Ergebnis der Suche nach dem Unsichtbaren um 1900“, erklärten die Ausstellungsmacher.
Einfluss auf Politik, Medizin und Mode
Die Schau in der Gebläse- und der Verdichterhalle umfasst 6.000 Quadratmeter. Sie ist in 18 Kapitel unterteilt. Themen sind etwa der geschichtliche und physikalische Hintergrund sowie die Auswirkungen auf Politik, Medizin, Mode und Film. Künstlerinnen und Künstler hätten sich von Röntgenstrahlen und Röntgenbildern inspirieren lassen und unter anderem Originalbilder bearbeitet oder vergrößert als Vorlagen für Glasfenster verwendet, hieß es.
„Röntgenstrahlen durchdringen unsere Moderne und Gegenwart auf ganz besondere Art und Weise“, erklärte der Generaldirektor der Völklinger Hütte, Ralf Beil. „Wir blicken buchstäblich auf sonst verborgene Tiefenschichten unserer selbst und unserer Umwelt - von den Molekülen und Kodierungen unserer Körper bis hin zu den entferntesten Galaxien des Weltraums.“