Jesus zu Besuch in Stuttgart
Ostergarten
Schauspieler Gerd Grimm (re.) spielt im Ostergarten die Rolle des Petrus, neben ihm spielt Willfried Trostel die Rolle eines römischen Soldaten.
Größter Ostergarten Deutschlands öffnet
Stuttgart (epd)

Lebendige Esel, Schauspieler, Multimediaeffekte und Tanz: Vom 24. März bis 10. April öffnet in Stuttgart der nach eigenen Angaben größte Ostergarten Deutschlands zum vierten Mal seine Türen. In einer ehemaligen Gärtnerei in Stuttgart-Bad Cannstatt werde die christliche Ostergeschichte auf 4.000 Quadratmetern lebendig, sagte Projektleiter Andreas Munder bei einer Presseführung am Mittwoch. Im vergangenen Jahr haben 16.000 Menschen den Ostergarten besucht. Von dem Kontingent von 20.000 Karten für dieses Jahr seien bereits jetzt 7.000 Tickets verkauft.

Bei einem einstündigen, geführten Rundgang können Kinder am Eingang Mutterschafe mit ihren Lämmern und Esel bewundern und in biblische Gewänder schlüpfen. Dann begeben sich die Besucherinnen und Besucher auf eine Zeitreise, schlendern durch historische Kulissen und landen mitten im Treiben der Jerusalemer Altstadt. Der Duft von Gewürzen liegt in der Luft, Händler bieten ihre Ware an.

Im nächsten Raum sitzen die Besucher mit den Jüngern beim Abendmahl am Tisch, erhalten selbst Brot und Trauben und erleben unter einem Dutzend Olivenbäumen im Garten Gethsemane das innerliche Ringen Jesu vor seinem Tod nach. Blitze und Lichteffekte am Kreuz, ein Tunnel der Emotionen und ein aufwändig gestaltetes Gipsgrab sollen Leiden und Tod Jesu nachempfinden lassen.

Neu in diesem Jahr sind am Ende der Führung Filmszenen, die Jesus nach Stuttgart holen: Von Schauspielern wird die Szene der Begegnung von Petrus mit dem auferstandenen Jesus und den anderen Jüngern am See im Stuttgarter Schlossgarten gespielt. «Wir wollen die Geschichte der Auferstehung ins Hier und Jetzt holen», erklärte Projektleiter Munder. Sein Anliegen sei, dass die Botschaft der biblischen Ostergeschichte nicht vergessen, sondern mit allen Sinnen erlebt werde.

Bei der Führung stehe dieses Mal die Person des Petrus im Mittelpunkt. Im letzten Raum seien ein kleiner «See Genezareth» und gegenüber davon eine 15 Meter lange Skyline von Stuttgart neu aufgebaut. Eine modern gekleidete Frau und eine in Kleidung aus der biblischen Zeit tanzen am Ende gemeinsam eine Choreographie. Auch hier wolle man zwischen der biblischen Geschichte und der Gegenwart eine Verbindung herstellen, sagte Munder.

Der Ostergarten findet zum vierten Mal statt und wird von einem Verein getragen, dem insgesamt 35 christliche Organisationen und Werke aus dem Stuttgarter Raum angehören. Rund 500 Ehrenamtliche engagieren sich dieses Jahr in dem Projekt, etwa 100 von ihnen als Schauspieler und 80 als Tänzerinnen, die von professionellen Trainern geschult werden. Die Führungen eignen sich für Schulkinder ab sechs Jahren. Schulklassen sind vormittags willkommen. Im Jahr 2024 wird der Ostergarten eine kreative Pause einlegen für Umbauten und Renovierungsarbeiten und wird 2025 wieder öffnen.

 

Von Judith Kubitscheck (epd)