Nabu: Baumfäll-Bilanz in Hamburg fällt negativ aus
Hamburg (epd).

In Hamburg sind in der vergangenen Fäll-Saison mehr Straßenbäume gefallen, als Ersatz geplant ist. Wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Hamburg am Mittwoch mitteilte, mussten in der am 28. Februar zu Ende gegangenen Fäll-Saison in den sieben Hamburger Bezirken insgesamt 816 Straßenbäume gefällt werden, nur für 716 Bäume (88 Prozent) seien bereits Nachpflanzungen vorgesehen. Lediglich der Bezirk Nord weise eine ausgeglichene und Altona eine positive Bilanz auf, hieß es vom Nabu.

„Der Nabu erwartet, dass Straßenbäume mindestens eins zu eins nachgepflanzt werden, damit die wichtigen Ökosystemfunktionen der gefällten Bäume wie zum Beispiel deren positive Kohlenstoffbindung zumindest langfristig ersetzt werden können“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Sinnvoll wäre es seiner Ansicht nach, den tatsächlichen Verlust an Grünvolumen mit deutlich mehr Nachpflanzungen auszugleichen. Könne aufgrund von zu wenig Abstand zu anderen Bäumen oder Bebauung nicht nachgepflanzt werden, müsse ein neuer Standort gefunden werden, sagte Siegert.

Die jährlichen Bilanzen fallen laut Nabu Hamburg seit fünf Jahren ähnlich aus: Der Anteil Ersatzpflanzungen bewege sich zwischen 65 und 75 Prozent und sei nun erstmals auf 88 Prozent gestiegen. „Der Nabu begrüßt, dass der Anteil Ersatzpflanzungen erstmalig deutlich ansteigt. Es bleibt jedoch nicht nachvollziehbar, dass nicht mindestens alle Bäume nachgepflanzt werden“, sagte Katharina Schmidt, Nabu-Referentin für Stadtnatur. Scheinbar werde die dringende Notwendigkeit einer Anpassung an den Klimawandel und der Erhalt der städtischen Artenvielfalt noch immer nicht erkannt. Ansonsten würde den Baumverlusten in der Stadt wirkungsvoll begegnet werden, sagte Schmidt.

Der Nabu Hamburg forderte, dass der Senat die Bezirke mit ausreichend Mitteln für Nachpflanzungen und für ausreichend Personal ausstattet.