In Ostdeutschland haben Menschen im Jahr 2022 durchschnittlich eine Stunde und neun Minuten pro Tag Angehörige gepflegt und betreut. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt am Donnerstag in Halle mitteilte, kümmerten sich in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin knapp zwei Prozent aller Personen ab 18 Jahren um erwachsene Haushaltsmitglieder.
Dies beinhaltet den Angaben zufolge sowohl körperliche als auch sonstige Unterstützung für ältere, erkrankte oder pflegebedürftige Erwachsene im Haushalt. Hauswirtschaftliche Arbeiten wie Kochen oder Putzen seien dabei nicht berücksichtigt worden.
Die bundesweite Quote lag demnach bei 1,6 Prozent und damit etwas niedriger als in den östlichen Bundesländern. Zusammen mit anderen Aktivitäten, die mit Unterstützung und Pflege verbunden seien, hätten Frauen pro Tag rund eine Stunde und zwölf Minuten, Männer etwa eine Stunde und vier Minuten pro Tag pflegebedürftige erwachsene Angehörige betreut. Der Anteil der Frauen, die sich um erwachsene Haushaltsmitglieder kümmerten, habe mit 2,4 Prozent deutlich über dem der Männer mit 1,4 Prozent gelegen.
Die Daten stammen laut Landesamt aus der Zeitverwendungserhebung 2022. Diese sei eine freiwillige Haushaltserhebung gewesen, an der rund 9.800 Haushalte aus ganz Deutschland teilgenommen hätten. Gut 2.100 davon stammten demnach aus den ostdeutschen Bundesländern und Berlin. Die Daten seien auf die Gesamtbevölkerung der Ländergruppe hochgerechnet worden.