Umweltschützer: Wildkatzen nicht mit nach Hause nehmen
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Hannover (epd).

Wegen Verwechslungsgefahr appellieren Umweltschützer an Spaziergänger, junge Wildkatzen nicht mit nach Hause zu nehmen, sondern im Wald zu lassen. „Wild- und Hauskatzen sind nicht mit bloßem Auge zu unterscheiden“, sagte am Dienstag die Wildkatzenexpertin beim BUND Niedersachsen, Andrea Krug. Daher sei es kaum verwunderlich, dass junge Wildkatzen immer wieder mit vermeintlich ausgesetzte Hauskatzen verwechselt und aus dem Wald mitgenommen würden.

Den mutmaßlich herrenlosen Kätzchen drohen bei einer Mitnahme nach Angaben des BUND viele Gefahren. Durch die Einnahme von handelsüblichem Katzenfutter bekämen sie schweren Durchfall. Daheim oder in Tierheimen herrsche eine große Ansteckungsgefahr mit diversen Katzenkrankheiten, die oft tödlich endeten. Die Haltung von Wildkatzen in Privathaushalten sei zudem verboten.

Nach Schätzungen leben zwischen 6.000 und 8.000 Wildkatzen in Deutschland in freier Wildbahn. In den Wäldern Südniedersachsens hätten sich die geschützten Tiere längst fest etabliert, berichtete der BUND. Im Solling und Harz sei die Population stabil und breite sich Richtung Norden aus. Mittlerweile würden Wildkatzen auch in den Wäldern bis zur südlichen Lüneburger Südheide immer häufiger gesichtet.

In seinem neuen Projekt „Vorsicht Wildkatze!“ informiert der BUND Niedersachsen über die Verwechslungsgefahr von Haus- und Wildkatze. Auch Tierärzte, Tierheime und Wildtierauffangstationen seien in das Vorhaben eingebunden und unterstützten einen artgerechten Umgang mit den Wildtieren. Das Projekt läuft noch in sechs weiteren Bundesländern.