Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen kritisiert die fehlende Vergütung bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Andere Bundesländer seien an dieser Stelle schon viel weiter und hätten die Ausbildung reformiert, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, teilte der Verband am Mittwoch in Hannover mit. Der Fachkräftemangel werde zudem verschärft, weil viele Erzieherinnen aufgrund der hohen Belastung den Job wechselten und häufig krank seien.
Aktuellen Erhebungen zufolge habe sich der Mangel an geeignetem Personal in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. „Trotzdem passiert seitens der Politik zu wenig, um diesem Trend entgegenzuwirken“, sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Swinke nannte die unvergütete schulische Ausbildung für Erziehungspersonal in Niedersachsen „völlig absurd“. Das Kultusministerium müsse alles dafür tun, um mehr junge Menschen für den Beruf zu begeistern.
Sein Verband fordere daher eine Reform der Ausbildung, sagte Swinke. „Fast alle anderen Bundesländer - unter anderem Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden Württemberg - sind da schon viel weiter. Dort gibt es eine dreijährige praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin, die auch vergütet wird. Für uns ist völlig unverständlich, warum Niedersachsen dabei so derart hinterherhinkt.“