Forschungsprojekt: Museum zeigt Kunststoff aus Spargelschalen
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Frischer Spargel
Nienburg, Hannover (epd).

Das Niedersächsische Spargelmuseum in Nienburg zeigt in seiner Dauerausstellung anhand eines Forschungsprojektes, wie die aktuell massenhaft anfallenden Spargelschalen für neue Kunststoffe verwendet werden können. Dabei handelt es sich um ein Vorhaben des Instituts für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) an der Hochschule Hannover, wie dessen Sprecherin Lisa Mundzeck am Dienstag mitteilte.

„Im Forschungsprojekt 'SpaPlast' untersucht das IfBB, ob sich Spargelschalen als Füllstoffe für Biokunststoffe eignen“, erläuterte Mundzeck. Spargelschalen, die bei der Ernte in großen Mengen anfallen würden, seien bislang nicht genutzt worden.

Um das zu ändern, werden die Schalen zuerst getrocknet, dann vermahlen und schließlich dem Kunststoffverarbeitungsprozess beigefügt. Mundzeck: „So entsteht ein neuer Biokunststoff, der mit herkömmlichen Verfahren weiterverarbeitet wird. Aus ihm können zum Beispiel Bodenbeläge, Terrassendielen und vieles mehr produziert werden.“

Ziel sei es, die regionale Kreislaufwirtschaft gezielt zu fördern und Reststoffe zu nutzen anstatt sie zu verwerfen, hieß es. Damit könnten Absatzmärkte vergrößert, Kosten gespart, Abfälle vermieden und die gesellschaftliche Akzeptanz von Biowerkstoffen nachhaltig gesteigert werden.

In der Dauerausstellung im Niedersächsischen Spargelmuseum können Besucherinnen und Besucher die einzelnen Schritte zum neuen spargelbasierten Biokunststoff den Angaben zufolge nachvollziehen: vom herkömmlichen erdölbasierten Kunststoffgranulat über die getrockneten und gemahlenen Spargelfasern bis hin zum neuen Biokunststoffgranulat mit eingearbeiteten Spargelfasern und einem Prüfkörper aus dem neuen Material.