Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Journalistinnen und Journalisten den Schutz der Meinungsfreiheit und ihrer Arbeit garantiert. Der Journalismus müsse den Regierenden und Herrschenden immer auf die Finger schauen, sagte er am Sonntagabend in Ingolstadt beim Festakt zum 75. Bestehen des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV). „Überall, wo es das nicht gibt, wird es schlechter, wird es schlimmer. Und am Ende dominieren Eitelkeiten, Autoritäten und Machtdemonstrationen.“ Der Staat müsse bereit sein, jedem einzelnen Journalisten „die tatsächliche, physische Freiheit zu gewährleisten, seine Aufgabe zu machen. Wer Journalisten angreift, greift alle in der Gesellschaft an“.
In Zeiten, in denen die Pressefreiheit mehr denn je unter Druck ist, braucht es laut Mika Beuster, dem Vorsitzenden des DJV, eine starke Stimme, die sie verteidigt. Dies sei seit 75 Jahren der DJV. Er müsse es auch bleiben, denn „Journalistinnen und Journalisten sind die natürlichen Fressfeinde von Desinformation und Propaganda“. Sie informierten, ordneten ein und benennen laut Beuster, was Lüge ist und was Fakten sind. Um diesen Job weiter zu gewährleisten, brauche es bessere Arbeitsbedingungen und Nachwuchsförderung.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) konnte wegen des Bruchs der Ampelkoalition im Bund nicht persönlich zum Festakt erscheinen, schickte aber eine Videobotschaft. Die Demokratie lebe davon, dass jemand einordnet und kommentiert, was gerade passiert. Eine wichtige Aufgabe sei es, die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit von Medien gegenüber Einflüssen von außen zu schützen: „Zum Beispiel, indem Plattformen mehr Verantwortung übernehmen für das, was dort veröffentlicht wird.“ Er forderte von Politikerinnen und Politikern, keine Fake-News zu verbreiten, und von den Medien, sich auf gesicherte Informationen aus verschiedenen Quellen zu stützen.
Der DJV tagte vom 10. bis 11. November in Ingolstadt mit mehr als 200 Delegierten aus ganz Deutschland. Auf dem Programm stehen neben dem 75. Jubiläum der Gewerkschaft auch Wahlen für den Deutschen Presserat und Etatberatungen für das kommende Geschäftsjahr. (00/3407/11.11.2024)
Titel: Mika Beuster ist Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes Copyright: epd-bild/Viktoria Kuehne