
Neun Leitlinien zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus hat der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) beschlossen. Ziel sei, die Glaubwürdigkeit des Journalismus zu schützen und den demokratischen Diskurs zu bewahren, teilte die BLM am Freitag mit. BLM-Präsident Thorsten Schmiege erklärte, dass sich Medienhäuser von den Entwicklungen der KI „nicht treiben lassen“ dürften. Die Leitlinien des Medienrats seien „Leitplanken“, die das Verantwortungsbewusstsein Medienschaffender stärkten, „ohne Innovationen zu beschneiden“, sagte Schmiege laut Mitteilung.
Die bei der Sitzung am Donnerstag beschlossenen Leitlinien betonen beispielsweise, dass die redaktionelle Verantwortung immer „beim Menschen“ bleiben müsse. Zudem müssten der Einsatz von KI transparent gekennzeichnet sowie Urheber- und Verwertungsrechte beachtet werden. Journalisten müssten „kritisch bleiben“ und ihre Sorgfaltspflicht wahren. Außerdem müsse der Einsatz von KI „Personal entlasten statt Personal ersetzen“, so die Leitlinien.
KI verändere die Medienproduktion und die Meinungsbildung, sagte Walter Keilbart, Vorsitzender des BLM-Medienrats: „Darüber müssen wir uns Gedanken machen - rechtlich, ethisch und gesellschaftspolitisch.“ Die Leitlinien des Medienrats seien dafür ein erster Impuls.
Das Thema Künstliche Intelligenz spiegelt sich auch in der Programm- und Innovationsförderung 2024 der BLM. Als Schwerpunktthema habe der zuständige Ausschuss „Künstliche Intelligenz - Trends, Gefahren und Chancen“ festgelegt. (00/3416/20.10.2023)