Der katholische Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode sagte in der evangelischen St. Katharinen Kirche, die Spaltung der Konfessionen habe immer wieder das Licht verdunkelt, das die Welt vom Evangelium her erleuchten wolle. Der Bischof unterstrich das Engagement der Protestanten in ihren Gemeinden als lebendiges Zeugnis des Glaubens und fügte hinzu: "Es ist auch für die katholische Kirche wichtig zu erkennen, dass ein Mensch nicht aus Werken des Gesetzes, sondern aus dem Glauben an Jesus Christus gerechtfertigt wird."
Der hannoversche Landesbischof Meister würdigte die katholische Kirche als Weltkirche, die Nationen, Sprachen und Kulturen miteinander verbinde. Beide Bischöfe versicherten sich gegenseitig: "Wir danken Gott, dass es Sie gibt und dass Sie den Namen Jesu Christi tragen."
Der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns erinnerte daran, dass Menschen um ihres Glaubens willen "verfolgt und vertrieben, gefoltert und getötet" worden seien. Landesbischof Karl-Hinrich Manzke aus Bückeburg sagte, "wir glauben, dass Jesus Christus die Wunden heilt, die menschlicher Hochmut gerissen hat". Der evangelisch-reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher aus Leer sagte, die Kirchen verpflichteten sich, "auf dem Weg des ökumenischen Lernens kontinuierlich voranzuschreiten".
Der Prozess "Heilung der Erinnerung" gehört zu einer gemeinsamen Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Bereits am Sonnabend setzten die beiden Kirchen mit einem live von der ARD übertragenen Buß- und Versöhnungsgottesdienst in der Michaeliskirche in Hildesheim ein Zeichen. Daran nahmen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der scheidende Bundespräsident Joachim Gauck und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) teil. (2152/12.03.17)


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